Wohnungseinbrüche

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Wohnungseinbrüche –
nützliche Verhaltensregeln

von Arved Semerak, Polizeipräsident a.D.

Ein Einbruch in den eigenen vier Wänden bedeutet für die meisten Menschen (vor allem Senioren) einen großen Schock. Dabei machen den Betroffenen die Verletzung der Privatsphäre, das verloren gegangene Sicherheitsgefühl und damit verbundene psychische Probleme häufig mehr zu schaffen als der reine materielle Verlust.

Sind sicherheitstechnische Einrichtungen an Häusern und Wohnungen vorhanden, bleibt es bei einem Drittel der Einbrüche beim Versuch. Die Täter sind unter Zeitdruck und scheuen zu viel Anstrengung beim Überwinden von Hindernissen. Daher ist es wichtig zu wissen, wie man sich mit technischen Sicherungen vor Diebstahl und Einbruch sichern kann.

Sie können sich über dieses Thema in München bei Ihrer kriminalpolizeilichen Beratungsstelle bei der Münchner Polizei in der Ettstraße 2 oder beim Opferdezernat 105 beraten lassen. Dort können Sie nicht nur mündliche Auskunft, sondern auch hilfreiche Broschüren erhalten. Auskünfte und Terminvereinbarungen unter der Telefonnummer 089-2910-3430, Montag bis Donnerstag 9 bis 12 Uhr oder via E-Mail:
beratungsstelle-muenchen@polizei.bayern.de.

Hier geben wir Ihnen die wichtigsten Verhaltensregeln und Hinweise:

So schützen Sie sich gegen Tageswohnungseinbrüche:

  1. Sichern Sie Haus- und Wohnungstüren, auch Nebeneingänge, Balkon- und Terrassentüren, sowie die Fenster mit mechanischen Sicherungen. Diebe scheuen das Risiko. Gut gesicherte Fenster und Türen zu öffnen, erfordert in der Regel einen hohen Zeitaufwand und verursacht Lärm. Davor schrecken selbst „Profis“ zurück.
  2. Ein gutes Zusatzschloss mit Sperrbügel an der Eingangstür schützt vor ungebetenen „Gästen“.
  3. Einfache Kunststoffrollläden bieten kaum Einbruchsschutz. Zumindest sollten diese wenigstens gegen Hochschieben gesichert sein.
  4. Sichern Sie Kellerlichtschächte und Kellerfenster, zum Beispiel mit massiven, gut verankerten Gittern.
  5. Auf gute Nachbarschaft! Achten Sie bewusst auf gefährdende und verdächtige Situationen „nebenan“. Alarmieren Sie in Verdachtsfällen sofort die Polizei über den Notruf 110.

So sichern Sie Ihre Fenster, Terrassen- und Balkontüren gegen Einbruch:

  1. Verschließen Sie Fenster, Balkon- und Terrassentüren auch dann, wenn Sie Haus oder Wohnung nur kurz verlassen. Vorsicht: Gekippte Fenster sind offene Fenster!
  2. Sichern Sie Fenster und Fenstertüren mit absperrbaren Zusatzsicherungen (Aufbruchssperren). Vorsicht: Absperrbare Fenstergriffe allein genügen nicht; Fenster werden oft aufgehebelt. Dazu reicht schon ein Schraubendreher.
  3. Vernachlässigen Sie auch Fenster und Balkontüren in den oberen Stockwerken nicht. Einbrecher sind manchmal wahre Kletterkünstler. Leitern, Gartenmöbel, Kisten, Mülltonnen, Rankgerüste usw. dienen ihnen als Kletterhilfen.

So schützen Sie Ihre Türen gegen Einbruch:

  1. Bauen Sie in die Tür ein einbruchhemmendes Schloss mit besonders geschütztem Profilzylinder ein. Dazu einen Schutzbeschlag mit zusätzlicher Zylinderabdeckung.
  2. Im Mauerwerk verankerte oder verlängerte Schließbleche können das Aufhebeln der Tür wesentlich erschweren. Gegen das Aufhebeln im Bandbereich schützen Hintergreifhaken.
  3. Verstärken Sie schwache Türblätter.
  4. Bauen Sie ein gutes Zusatzschloss mit Sperrbügel ein. Dadurch wird auch das Aufstoßen der spaltbreit geöffneten Tür verhindert.
  5. Sie können Ihre Tür aber auch durch ein Querriegelschloss insgesamt gut sichern.
  6. Bauen Sie einen Weitwinkelspion in die Tür ein, damit Sie sehen können, wer geklingelt hat. Wenn Sie unsicher sind, öffnen Sie nur bei vorgelegtem Sperrbügel.
  7. Lassen Sie bei Neu- und Umbauten genormte und geprüfte einbruchhemmende Türen einbauen. So sparen Sie sich eine eventuelle Nachrüstung.
  8. Vergessen Sie die Sicherung der Nebeneingangstüren nicht.
  9. Vermeiden Sie es, Ihre Schlüssel draußen zu verstecken, denn Einbrecher kennen jedes Versteck. Wechseln Sie bei Schlüsselverlust den Schließzylinder aus.

Fotonachweis: Rudi Seebach
Zeichnung: Arved Semerak